ENERGY DAY 2024 mit CO₂-Transparenz
Janitza spricht viel von CO₂-Einsparung. Wie schlägt sich das Unternehmen aber selbst bei einer seiner wichtigsten Veranstaltungen, dem ENERGY DAY? Zeit für einen Rückblick.
08.10.2024
Der Titel des ENERGY DAY 2024 von Janitza setzte den Anspruch: „Perspektiven zur CO2-Neutralität.“ Das Projektteam wollte mit den Teilnehmern ins Gespräch kommen über die Möglichkeiten, CO2 einzusparen. Und darüber informieren, wie Janitza einen genauen Überblick über die CO2-Emissionen des Unternehmens bekommt. Nicht zuletzt sollten auch die CO2-Emissionen des Events erfasst werden, um einen glaubwürdigen Marker in Richtung Nachhaltigkeit zu setzen: Janitza spricht nicht nur von der Einsparung von CO2, Janitza handelt auch.
Was bedeutet „CO2-transparentes Event”?
Im ersten Schritt ging es um die Transparenz. Es brauchte für den ENERGY DAY 2024 einen Überblick über die Aufwände der verbrauchten Energie und des verwendeten Materials. Wie auch bei der CO2-Bilanz des Unternehmens ging es dabei um das Messen und Reduzieren von Emissionen in der Planung und Durchführung des Events. Nicht vermeidbare CO2-Emissionen wollte das Unternehmen in einem letzten Schritt durch lokale Kompensationsprojekte ausgleichen.
Dieser Anspruch erforderte von allen Beteiligten das Bewusstsein für Nachhaltigkeit, CO2-Neutralität und CO2-Transparenz: vom Eventveranstalter, dem Caterer und allen weiteren Akteuren. „Wenn wir über CO2-Transparenz sprechen, müssen wir auch etwas tun! Durch die Erstellung der CO2-Bilanz für das Unternehmen im letzten Jahr konnten wir unser Wissen auch für die Veranstaltung nutzen.“, so Patrick Steiß. Als Energiemanager bei Janitza hat er die CO2-Emissionen für den Alltag im Unternehmen im Blick, aber auch für besondere Veranstaltungen. Der Fokus bei der Erhebung des Carbon Footprint für den ENERGY DAY lag zuerst darin, Transparenz zu schaffen: Welche Emissionen hat das Event verursacht, welchen negativen Einfluss hat es auf die Umwelt? Das schloss die komplette Erhebung der Emissionen in Scope 1 und 2 (direkt durch die Veranstaltung verursacht) sowie Scope 3 (Vorfeld und Nachfeld der Veranstaltung) mit ein.
Wie entsteht ein Carbon-Footprint für eine Veranstaltung?
Ohne Datenermittlung ist keine Transparenz möglich. Diese Erhebung ist allerdings komplex. Daher wählte Patrick Steiß die Unterstützung eines Dienstleisters und folgte dem standardisierten GHG Protocol. Damit wurde der Verbrauch von Strom und Wasser, des Caterings und das Material und Gewicht des verwendeten Bodenbelags mit in die Analyse aufgenommen. Schon hier konnte Patrick Steiß erste Reduzierungsmaßnahmen umsetzen, wie z.B. die Nutzung von Ökostrom und einem Catering-Anbieter aus der Region.
Die enge Zusammenarbeit mit LiveFRAME als Eventpartner war bei der Umsetzung der Maßnahmen besonders wichtig, um nicht nur eine ausgezeichnete Qualität der Vorplanung zu erreichen, sondern auch bei der Veranstaltung selbst als CO2-transparentes Event. Ziel war es, ein Event zu schaffen, das in Bezug auf Energieeffizienz vorbildlich ist und eine klare und transparente CO2-Bilanz aufweist.
Was hat Janitza gelernt?
Die Event- CO2-Bilanzierung zeigte auf, dass viele Faktoren noch nicht bis ins Detail ermittelbar sind. Oft mussten Schätzwerte oder Kilometer-Pauschalen herangezogen werden. Es wäre besser gewesen, die Dienstleister im Detail abzufragen, um die genaue Menge an CO2-Emissionen zu erhalten. Das war noch nicht umfänglich möglich.
Doch gibt es gute Möglichkeiten, mit den „Fragezeichen“ umzugehen. „Wir kommen gut voran durch die Einbindung der Wissenschaft. Es gibt Kenngrößen, beispielsweise der Verbrauch eines LKW für eine bestimmte Strecke. Mit diesen Schätzwerten können wir arbeiten. Es ist immer besser, etwas Unperfektes zu tun als nichts zu tun“, so Patrick Steiß bei der Auswertung. Zudem wurde ein so genannter „Sicherheitsaufschlag“ einberechnet, um sicherzustellen, dass nicht zu wenig Emissionen bilanziert wurden.
CO2 reduzieren trotz Kostendruck
Der Kostendruck war im gesamten Event spürbar, gerade wenn ein Event möglichst CO2-neutral arbeiten soll. So nutzte Janitza für den ENERGY DAY beispielsweise Bodenbelag aus Bambusstäben und Maisstärke. Dieser kann eingelagert und wieder verwendet werden. Am Set verwendete das Team natürliche Materialien wie Packpapier und Holzbretter, echte Pflanzen und Buchstaben aus Karton statt Forex. Janitza war es wichtig, dass die Bestandteile wiederverwendbar sind. Natürlich könnte das Team für die Zukunft den ENERGY DAY auch komplett auf Greenscreen mit Digitaleinblendung umstellen, anstatt analog ein Set zu bauen.
Janitza berücksichtigte auch die Anreisen der Teilnehmer, die natürlich Emissionen verursacht haben. Diese Emissionen sind nur bedingt beeinflussbar. Janitza hat die ermittelten Emissionen durch Ausgleichsprojekte kompensiert. „Durch die sorgfältige Planung und den Einsatz von Energiemanagementsystemen von Janitza konnten wir den CO2-Fußabdruck des Events deutlich reduzieren. Darüber hinaus haben wir verbleibende CO2-Emissionen kompensiert, um ein wirklich CO2-neutrales Event zu gestalten,“ so Patrick Steiß.
Digitale Events oder Präsenzveranstaltungen?
Die Organisation der Veranstaltung als Hybridevent (Online und vor Ort) trug maßgeblich zu einem geringeren CO2-Fußabdruck bei. Je mehr Leute das Event vor dem Schirm ansahen, desto niedriger wurden die Kosten und die CO2-Bilanz pro Viewer. „Ob man eine Veranstaltung in Präsenz, hybrid oder online durchführt, ist abhängig von der Art des Events und von der Struktur der Zielgruppe. Geht es um Kunden, Besucher oder reichen passive Zuschauer? Dies macht eine zielgerichtete Veranstaltung aus“, so Christoph Pauli, Geschäftsführer bei LiveFRAME. „Wir haben versucht, das Beste aus zwei Welten zu vereinbaren: mit Zuschauern vor Ort und Streaming. Dadurch hatten wir eine größere Reichweite bei vergleichsweise geringen CO2-Emissionen.“
Erst Daten verschaffen den Einblick in den Carbon-Footprint. Nur verursachen höhere Datenmengen auch höhere CO2-Emissionen. Ein Event mit Kameraeinsatz verursacht zudem um ein Vielfaches höhere Datenmengen als ohne. Die Wiederverwertung der digitalen Inhalte erzeugt eine höhere Reichweite und ist damit nachhaltiger. Ohnehin gilt wie immer: Jede Kilowattstunde, die nicht verbraucht wird, erzeugt auch keine CO2-Emissionen.
CO2-Emissionen: Netto null
Für Diskussion sorgte die Frage nach den Kompensationsprojekten. Welche sind vertretbar und nachverfolgbar? Janitza wählte Projekte, die nach dem VER Gold Standard oder VSC-Standard zertifiziert sind. Dies stellt sicher, dass die Projekte spezifischen Anforderungen folgen. Beispielsweise werden diese Projekte nachverfolgt, die tatsächliche Höhe ihres Nutzens nachvollziehbar berechnet und sichergestellt, dass diese Projekte die CO2-Emissionen dauerhaft senken, nicht nur kurzfristig.
Diese Projekte werden leider oft noch nicht regional angeboten, sondern überwiegend in anderen Ländern, vor allem im globalen Süden. Einer der Gründe sind die Kosten: Mit einem bestimmten Geldbetrag kann man in Brasilien wesentlich mehr Bäume pflanzen als in Deutschland. Dem Klima ist es egal, ob der Baum in Brasilien oder in Europa steht.
Daher unterstütze Janitza zertifizierte ökologische Projekte wie das Projekt Klimaschutz + Baumpflanzung, Windenergie in Südafrika und Waldschutz in Brasilien – verifiziert durch VCS bzw. Gold Standard VER. So konnte Janitza die verbliebenen CO2-Emissionen ausgleichen und die Veranstaltung in Bezug auf CO2-Emissionen auf „netto null“ setzen. Bescheinigt durch das ClimatePartner-Zertifikat.
CO2-neutrale Events sind möglich
Janitza hat gezeigt, dass es möglich ist, ein Event kosten- und ressourcenschonend zu planen und durchzuführen. CO2-transparenten Veranstaltung sind machbar. Vor allem mit der richtigen Messtechnik, einer guten Zusammenarbeit der Beteiligten und dem Willen, etwas zu verbessern. „Mit einem CO2-neutralen Event haben wir einen wertvollen Beitrag geleistet, um die Umwelt zu schützen und einen Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit zu generieren. Die Mehrausgaben für die CO2-Einspar-Maßnahmen und für die Kompensation waren vertretbar. Wichtig ist es, den Punkt der Nachhaltigkeit von Anfang an einzuplanen. Das macht die gesamte Organisation einfacher und kostengünstiger,“ resümiert Patrick Steiß.
Die Organisation und Durchführung des ENERGY DAY ist ein Beispiel dafür, wie technologische Innovation und verantwortungsvolles Handeln Hand in Hand gehen können. Damit lassen sich nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Vorteile erzielen. „Wir sind stolz darauf, diesen Weg zu gehen und hoffen, dass unser Beispiel andere Unternehmen inspiriert, ähnliche Maßnahmen für eine nachhaltigere Zukunft zu ergreifen,“ wünscht sich Patrick Steiß. Das Team von Janitza hat gelernt: Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie selbst zu gestalten.