Energiedaten: Innovationstreiber für die Rechenzentrumsinfrastruktur

Neue Lastprofile in KI-Rechenzentren setzen die elektrische Infrastruktur zunehmend unter Druck. Wie können Betreiber Schritt halten? Janitza ging dieser entscheidenden Frage im Juli 2025 beim „QuickChat“ mit Data Center Frontier nach.

25-09-2025 Data-Center-Frontier-Visual

Was treibt Innovation in der elektrischen Infrastruktur von Rechenzentren an? Für Roshan Rajeev, Vice President of Engineering bei Janitza North America LP, ist die Antwort eindeutig: „Daten bieten die einzige Möglichkeit, diese Systeme kontinuierlich weiterzuentwickeln. Ohne einen tiefen Einblick in die elektrische Infrastruktur können wir sie nicht auf die nächste Ebene heben.“ 

Rechenzentrumsberater Ken Murphy stimmte zu und betonte, dass die richtigen Daten entscheidend seien, um das Verhalten großer KI-Cluster zu verstehen. „Wenn wir Messsysteme an den richtigen Stellen einsetzen und die Spannungsqualität überwachen, lernen wir, wie diese Cluster tatsächlich arbeiten. So können wir das Design der Infrastruktur verbessern und die Auswirkungen auf das Stromnetz reduzieren.“ 

 

Die richtigen Daten zur richtigen Zeit 

Auch wenn die Bedeutung von Daten klar ist, bleibt die großflächige Erfassung von Netzdaten eine Herausforderung. „Das Management von tausenden Messgeräten gleichzeitig ist extrem anspruchsvoll“, erklärte Murphy. Für Roshan Rajeev liegt die Lösung in standardisierten und skalierbaren Komponenten, die sich einfach implementieren lassen. „Offene Protokolle sind hier am besten geeignet. Sie stellen sicher, dass alles unabhängig vom Hersteller reibungslos funktioniert“, sagte er. Als Beispiel verwies er auf Janitza-Messgeräte, die modular aufgebaut sind und OPC UA als Basis-Framework unterstützen. Auch MQTT-basierte Geräte seien ideal geeignet – insbesondere für IIoT- oder Cloud-Integration. 

 

Standardisierung schafft Geschwindigkeit 

Eine der größten Herausforderungen für den rasanten Ausbau von KI-Rechenzentren bleibt die Verfügbarkeit von Strom. „Der Strombedarf ist der entscheidende Faktor, um neue KI-Rechenzentren schnell zu errichten“, so Rajeev. Murphy ergänzte: Die time-to-capacity – also die Zeit, bis ein Rechenzentrum die volle Last erreicht – sei ein zentraler wirtschaftlicher Faktor und echter Wettbewerbsvorteil: „Je schneller wir die Infrastruktur bereitstellen und GPU-Racks mit Energie versorgen können, desto besser.“ 

Der Schlüssel dazu liegt in Skalierbarkeit. Ein erprobter Ansatz sind sogenannte Skid Builds – vorgefertigte, modulare und anschlussfertige Technikpakete für Stromversorgung oder Kühlung. „Damit können bereits beim Hersteller oder in Offsite-Werkstätten die Konfiguration und Kommunikation getestet werden“, erklärte Murphy. Das führe zu erheblichen Effizienzgewinnen beim Bau. Rajeev betonte: Damit dieses Konzept funktioniert, müssten die Komponenten modular, skalierbar und standardisiert bleiben – und so dem Kunden echte Plug-and-Play-Nutzung ermöglichen. 

 

Über den Data Center Frontier „QuickChat“ 

Roshan Rajeev ist Vice President of Engineering bei Janitza North America LP mit über zehn Jahren Erfahrung in der Energiemesstechnik und Spannungsqualität. Ken Murphy arbeitet als externer Rechenzentrumsberater. Data Center Frontier ist ein führendes Online-Magazin zur Zukunft von Rechenzentren, Cloud- und KI-Infrastrukturen. Das Format „QuickChat“ beleuchtet regelmäßig aktuelle Trends der Branche. 

 

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Autor: Joachim Bär